Wozu haben wir eigentlich ein Gehirn?
Damit wir denken können, sollte man meinen - oder?
Na gut, du hast also ein Gehirn. Klar - denken, fühlen, dsikutieren, planen, rechnen ... das machst du den ganzen Tag lang. Aber hey, das ist noch nicht mal die halbe Miete. Die neuesten Erkenntnisse aus der Neurologie bringen ans Licht: Unser supertolles Gehirn, das so klug ist, ist im Grunde eine High-Tech-Zentrale für Bewegung – ja, richtig, Bewegung! Das ist seine wichtigste Funktion.
Stell dir vor: Früher, sehr viel früher, als wir noch nicht in Betongebäuden lebten und keine Supermärkte hatten, ging es ums Überleben. Essen finden, nicht selbst zum Essen werden – so ungefähr die Checkliste. Unser Gehirn hatte einen einzigen Job: Beine, Arme und was auch immer wir hatten in Gang zu setzen, um Hindernissen auszuweichen oder Beute zu machen. Klingt nach einem anstrengenden Fitnessprogramm, oder?
Und jetzt kommen wir in die Gegenwart. Dein Gehirn ist immer noch im Bewegungsmodus. Du setzt dich hin und denkst und arbeitest, machst dir Gedanken und Pläne. Aber das ist nur die halbe Geschichte. Hier ist der Clou: Bewegung und Denken brauchen einander wie zwei Räder an einem Fahrrad – sie mögen eigenständig funktionieren, aber zusammen bringen sie uns viel weiter und schneller voran.
Durch Bewegung wird sozusagen ein Neustart für deine Denk-Software hingelegt. Wenn du normalerweise so deine tägliche To-Do Liste abarbeitest oder selbständig kreativ am PC arbeitest, lässt du den präfrontalen Kortex hochfahren. Das ist der Teil deines Gehirns der für Denkleistungen zuständig ist.
Aber während du dich bewegst, nimmt der ab und der Teil des Gehirns, der für die Motorik zuständig ist, nimmt zu. Das ist deine Chance! Dein Denkwerkzeug geht quasi auf Standby – das ist wie ein Mini-Schlaf für deine Mitarbeiter in deiner Denkfabrik: die kleinen grauen Zellen. Und hier kommt der Twist: Diese Denk-Siesta kann tatsächlich dazu führen, dass du am Ende klarer denkst und affektiver arbeiten kannst. Ohne Stress aufzubauen oder diejenigen Muskelgruppen zu nerven die während der sitzenden Arbeit nichts zu tun haben.
In einer Welt, in der wir von Bildschirmen umzingelt sind und uns unsere Hinterwerke platt sitzen, wäre es eine gute Idee, einen Moment innezuhalten und unserer bewegungsfreudigen Gedankenzentrale Respekt zu zollen. Also, bevor du das nächste Mal in einer Denksackgasse feststeckst, dreh deinen Bürostuhl um, mach ein paar Übungen oder geh draussen laufen oder joggen. Dein Gehirn wird es dir danken mit frischer Energie und neuen kreativen Gedanken!
Susanne Huber
Ich bin Expertin für Muskelentspannung und Körperhaltungstraining nach dem Pete Egoscue Trainingssystem. Ich arbeite in eigener Praxis in Deutschland und den Niederlanden sowie online. In diesem Blog erfährst du mehr über die Bedeutung von ganzheitlichem Bewegungstraining und welche Rolle die Körperhaltung hierbei spielt.